Viele von uns haben folgende Glaubenssatz in sich: Wer ein toller Multitasker ist, ist ein hochproduktiver Mensch- Viele halten dies für ein erstrebenswertes Ziel, um Ihren täglich steigenden Arbeitsaufgaben gerecht zu werden. Vielleicht findet sich ja auch der ein oder andere in diesem Bilder auch wieder.
Aktuell werden wir alle permanent mit Informationen aus verschiedenen Richtungen bombardiert.
Die Erwartungshaltung ständig erreichbar zu sein und zu glauben, auf jede Informationen unmittelbar reagieren zu müssen, stresst uns immer mehr.
Unser Gehirn versucht der Datenflut Herr zu werden. Es erledigt Dinge im Modus Multitasking.
Unabhängig, ob ihr selbst von Euch glaubt gute Multitasker:innen zu sein oder auch nicht, wird das folgende kleine Experiment vermutlich erhellend für Euch sein.

Experiment:

Ihr benötigt ein weißes DIN A4 Blatt, zwei verschiedenen farbige Stiften und eine Stoppuhr/Handy. Es läuft in zwei Schritten ab. Stoppt für beide Schritte die Zeit, die Ihr jeweils für die Durchführung braucht.

Zeichen zu Beginn auf das querliegende Blatt Papier vier Linien, die als Schreiblinien dienen.

1. Schritt

Sobald die Stoppuhr läuft, schreibst du in Druckbuchstaben auf die oberste Linie

„Ich liebe Multitasking“ mit einer Stiftfarbe und auf die zweite Linie alle Ziffern einzeln von 1-20 mit der anderen Stiftfarbe.

Schreibe korrekt, ohne Abkürzungen und so schnell Du kannst.

Notiere anschließend deine gestoppte Zeit.

2. Schritt

Sobald die Stoppuhr erneut läuft, schreibst Du im Wechsel jeweils auf die dritte und vierte Linie immer im Wechsel erst einen Buchstaben und dann eine Zahl. Verwende jeweils eine Stiftfarbe für die Buchstaben und eine Farbe für die Zahlen.

Also jeweils immer ein Buchstabe des Satzes „Ich liebe Multitasking“ und jeweils immer eine Zahl von 1-20 im Wechsel.

Beginn mit I für Ich auf der dritten Linie und die 1 auf der vierten Zeile, weiter geht es mit dem c und der Zahl 2. Und dann immer so weiter. Vergiß dabei nicht den Stift zu wechseln.

Du schreibst somit quasi simultan die beiden Linien. Stoppe, wenn Du fertig bist wieder deine Zeit.

Auswertung:

Beantworte Dir nun folgende Fragen.

  1. Welcher Durchgang hat länger gedauert?
  2. Habe ich beinahe einen Fehler gemacht?
  3. Hatte ich den Eindruck im zweiten Durchgang angespannter zu sein als im ersten?

Fazit dieses Hin-und Herspringen zwischen den Aufgaben bietet uns keine Vorteile aber viele Nachteile.

Multitasking senkt die Produktivität

Multitasking verschlechtert die Qualität

Multitasking beeinträchtigt die Kreativität

Multitasking erschwert Übersicht und Priorisierung

Multitasking verschwendet unsere Energie

Multitasking greift unser Wohlbefinden an

Das Fatale am Multitasking ist, je häufiger Aufgaben im Multitasking-Modus erledigen, desto besser werden wir in dieser schädlichen Arbeitsweise unser Gehirn zur Unstetigkeit zu trainieren.

Wir fördern unser monkey mind.

Durch regelmäßiges Multitasking im Joballtag trainieren wir Zerstreutheit, Ablenkbarkeit, Konzentrationsschwäche und Unaufmerksamkeit.

Also allerbeste Voraussetzungen für abnehmende Leistungen und schlechter werdende Gesundheit.

Aber da wir achtsam mit uns umgehen möchten, achten wir doch lieber ab sofort darauf unsere Aufgaben bewusst, fokussiert und klar zu erledigen ohne Multitasking.

Trainieren wir diese Art der achtsamen Arbeitsweise fördern wir automatisch unsere Gesundheit.

 

Quelle: Gelassen arbeiten von Anja Siepmann 

Back to Top